Bis zum 9 Jahrhundert v. Chr. jagten wir Menschen Kühe wie Wild. Ab dem 9 Jahrhundert v. Chr. begann die Domestizierung.
Der Aha-Effekt während der Domestizierung
Während der Domestizierung stellt sich die Kuh als einzigartiges Tier heraus. Doch was macht sie so einzigartig? Kein anderes Lebewesen kann dort fressen, wo es sich auch entleert. Das ist der optimale Fall. Man entnimmt Produkte (im Fall der Kuh, das Gras) und erhält dafür eine Bodenverbesserung. Das ist wirklich außergewöhnlich und gibt es sonst bei keinem anderen Tier.
Perfekt oder?
Die Kuh hat mit ihrer Einzigartigkeit also dazu beigetragen, das der Mensch sesshaft werden konnte. Ein Umherziehen um neues Weideland zu erschließen war nicht mehr nötig.

Produkte
Im oben stehenden Bild kann man sehr schnell erkennen, womit uns die Kuh versorgt.
Milch : für Milch und Milchprodukte wie z. B. Quark, Butter, Käse, Joghurt, Sahne
Fleisch: als Nahrung z. B. für Trockenfleisch, Braten, Schnitzel, Wurst, …
Fell:
- für den Wohnbereich als Teppich oder Wandbehang
- für Behältnisse als Tragbeutel (Rucksack), Trinkschlauch, Tasche später als Koffer
- für Kleidung aus Leder, für Umhänge, Jacken und Mänteln, auch für Pelzstiefel, Mützen, Handschuhe, Kissenbezüge , Schuhe usw.
- für Schriftstücke als Pergament
- für Musikinstrumente als z.B. Trommelhaut
- für den Krieg als Schildbespannung, Bogenbau usw.
Horn: für Knöpfe, Schalen, Kämme, Trinkgefäße, Besteck, Blasinstrumente
Knochen: für Knochenleim und Waffenherstellung
Fett (Talg): für Seife, Kerzen, Salben, …
Haar: für Rindshaarpinsel
Därme: für Wursthäute
Innereien: für Würste, als Delikatesse (Beuschel, Kutteln, Kalbsbries, …)
Kuhfladen: als Dünger, Brennstoff, Hausbau
Arbeitskraft: für Karren und Pflüge
Die Kuh wurde also wirklich zu fast 100% verwertet.
Das sich diese an sich perfekte Symbiose zwischen Kuh und Mensch verändert hat, darauf gehe ich in einem anderen Artikel ein.